Jetzt erst Knecht: Ein Traum von gutem Essen

Jetzt erst Knecht: Prokrastination trifft es nicht ganz
Obwohl es keine vernünftigen Argumente dagegen gibt, scheint es nicht möglich zu sein, Fast Food und gezuckerte Limonaden in den Schulen zu verbieten.
Doris Knecht

Doris Knecht

Das Thema Kinderernährung lässt mich nicht los. Es scheint ja, obwohl es keine vernünftigen (nur wirtschaftliche und bürokratische) Argumente dagegen gibt, nicht möglich zu sein, Fast Food und gezuckerte Limonaden in den Schulen zu verbieten. Oder den Lehrplan dahingehend zu ändern, dass den Kindern neben der Lust an Bewegung auch die Freude an gutem, vernünftigem Essen nahegebracht wird.

Ich kenne kein einziges Kind, das nicht gerne kocht. Alle kleinen Kinder kochen und backen gerne, nur wird das entweder von den Eltern nicht gefördert und es gilt aufgrund von Coolness-Codes irgendwann als doof, vor allem unter Buben. Auch da könnte ein gutes Bildungssystem korrigierend eingreifen.

Ich habe da einen Traum. In meinem Traum gehört in jeder Schule zu jeweils drei oder fünf Klassenzimmern eine Küche, in der mindestens ein Mal pro Woche eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern das Mittagessen für alle anderen kocht, auch für die LehrerInnen. (In der Luxusversion des Traums gibt es zu jeder Klasse eine Küche und es wird täglich gekocht.) Es gibt Koch-Lehrer, die von Küche zu Küche gehen, und beratend und informierend zur Seite stehen, bei der Einkaufsliste und bei der Zubereitung. Das Mittagessen wird dann von der Klasse gemeinsam eingenommen.

Ich glaube, viele Eltern wären gerne bereit, eine Mahlzeit pro Monat zu finanzieren, wenn ihre Kinder sich dafür gut und vernünftig ernähren und lernen, wie man mit Lebensmitteln umgeht.  Und: Es würde die Gesellschaft verändern, wenn schon Kinder eine Haltung zu Nahrungsmitteln, zur Landwirtschaft, zu Nutztieren, zu Zusatzstoffen und giftigem Essen bekommen. Aber das ist nur ein Traum, ich weiß schon.

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