Jetzt erst Knecht: Das Tier, dein Freund und Erbe
Erstens: Es ist sehr erfreulich und unglaublich begrüßenswert, wie sich das Verhalten von Hundebesitzern in Wien verändert hat. Ja, man steigt immer noch in Hundstrümmerln, in manchen Gegenden öfter, in anderen seltener. Aber es hat, das ist spür- und sichtbar, ein Bewusstseinswandel eingesetzt: Es gibt nun, was lange gefehlt hat, ein Unrechtsbewusstsein, was die Hinterlassenschaften von Hunden auf den Straßen und Gehwegen betrifft. Und man muss, jedenfalls bei Tageslicht, sehr viel seltener Hundehalter auf Rechte und Pflichten hinweisen: Meistens halten sie das schwarze Nylonsackerl schon parat.
Gut so. Unter anderem deshalb, weil es langfristig schlecht für das Karma ist, wenn man immer streiten muss, oder sich als Tierhasser beschimpfen lassen. Weil: Ist ja nicht so.
Denn man versteht ja zweitens sehr gut, warum die Menschen sich Haustiere halten: Das Tier ist dem Menschen halt sehr oft ein viel besserer Freund als ein anderer Mensch. Ein Haustier ist treu und loyal, anhänglich und dankbar, es streitet nicht, hintergeht einen nicht und redet nicht hinterm Rücken schlecht über einen – wie das Bekannte oder Verwandte mitunter tun. Dass sich alte Menschen angesichts ihres Lebensabends oft mehr um das Wohl ihrer geliebten Tiere sorgen als um jenes ihrer nahen oder fernen Anverwandten, ist also durchaus verständlich. Und dass die notorisch unterdotierten Tierschutzorganisationen von dieser Prioritätensetzung, wenn möglich, profitieren wollen, ebenso: Bloß ist man, wie die KURIER-Geschichte zeigt, in der Wahl der Mittel etwas zu unzimperlich. Und damit, siehe oben, sehr menschlich, und das nicht im besten Sinn.
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