Jetzt erst Knecht: Das geht halt leider nicht

Jetzt erst Knecht: Prokrastination trifft es nicht ganz
Es spricht alles dafür, unsere Kinder in der Schule vernünftige Ernährung zu lehren. Dennoch geschieht es nicht.
Doris Knecht

Doris Knecht

Gezuckerte Limonaden und Fast Food an den Schulen: Das müsse verboten werden, forderte die steirische ÖVP-Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder.

Es gibt dagegen nicht einen einzigen vernünftigen Einwand. Denn beides ist für Kinder erwiesenermaßen nicht gut und im Übermaß gesundheitsschädlich. In 1,5 Liter Cola verbergen sich zirka 46 Stück Würfelzucker, und was Fast Food in Verbindung mit mangelnder Bewegung in und an den Körpern unserer Kinder anrichtet, sehen wir jeden Tag. Und es wird von Jahr zu Jahr zu einer größeren Belastung für das Gesundheitssystem, denn aus dicken Kindern werden fast zuverlässig übergewichtige, kranke Erwachsene. Es spricht alles dafür, unsere Kinder in der Schule vernünftige Ernährung zu lehren und vorzusetzen und ihnen süße Limonaden und Fast Food nicht mehr anzubieten. Es gibt nicht einen Grund, das nicht zu tun. Dennoch geschieht es nicht. Weil warum? Die heilige Schulautonomie! Diese Schulautonomie existiert nicht, wenn es um das pädagogische Wohl der Kinder geht: Schulen dürfen sich gute Pädagogen nicht aussuchen, und schlechte Lehrer nicht aussortieren. Aber wenn es darum geht, dass man unsere Kinder leider nicht gesund ernähren kann, hängt man die Schulautonomie hoch: Man darf auf keinen Fall einzelne Schuldirektoren daran hindern, den Schülern Mist statt Nahrung anzubieten oder gar in die Verträge von Essenszulieferern eingreifen. Es ärgere sie, sagt Edlinger-Ploder, "dass es an Schulbuffets und Schulausspeisungen nicht möglich ist, gewisse Dinge nicht mehr zuzulassen." Machen wir es doch wie die USA: erklären wir alles, was zwei Teelöffel Tomatensauce enthält, zu Gemüse. Das löst alle Probleme.

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