Jetzt erst Knecht: Bewusstsein folgt Fakt
Es ist immer noch merkwürdig – und im Rückblick ein Alzerl beneidenswert –, wenn man abends im Stammlokal sitzt, und am Nebentisch sitzen junge Eltern mit ihrem Säugling. Eh nicht oft, aber hin und wieder: Und das war zu der Zeit, als meine Kinder Babys waren, vollkommen undenkbar, weil in absolut jedem Lokal mörder geraucht wurde. Jetzt darf man noch in ein paar kleinen Bars rauchen; in allen größeren Lokalen müssen die Raucher entweder raus an die frische Luft oder in einen räumlich abgetrennten Raucherbereich.
Und daran haben sich längst alle gewöhnt: So wie es sich bereits kein Mensch mehr vorstellen kann, dass es einmal möglich war, in Flugzeugen, in Straßenbahnen oder in Krankenhäusern zu rauchen, vergisst man allmählich, dass man vor noch gar nicht langer Zeit in jedem Restaurant rauchen konnte. Es ist nun einmal wirklich so: Das Bewusstsein folgt den geschaffenen Fakten.
Auch wenn es nach wie vor Lokalbesitzer geben soll, die dem Rauchverbot in der Gastronomie die Schuld für einen Geschäftsrückgang geben. Der Wirt meines Vertrauens sagt: „Unsinn. Ein Wirt, der wegen des Rauchverbots Umsatzeinbußen hat, versteht sein Geschäft nicht.“
Dennoch (das sage ich als Quartalsnikotinsüchtige, die zwanghaft jeden Winter ein paar Wochen lang rauchen muss): Es ist schön, dass es auch bei uns noch ein paar kleine verrauchte Oasen der Unvernunft gibt, eine Handvoll gallischer Nebel-Dörfer, die, wie anderswo die Opiumhöhlen, eh nur von jenen betreten werden, die das Risiko der Selbstgefährdung durch aktiven oder passiven Nikotinkonsums auf sich zu nehmen bereit sind. Das allgemeine Rauchverbot ist gut und richtig. Ein paar Grauzonen dazwischen verträgt es aber schon auch.
(Sorry - da einander hier die immer selben Teilnehmer beflegeln ohne Relevantes zum Thema einzubringen, musste das Forum geschlossen werden. - die Red.)
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