Jetzt erst Knecht: Angst im Fahrtpreis inbegriffen

Doris Knecht
Über die Angst von Erwachsenen beim Prater-Besuch.
Doris Knecht

Doris Knecht

Leserin Christine W. stammt aus ferner Provinz, lebt aber seit vielen Jahren in Wien. Am Wochenende bekam sie Besuch von ihren Geschwistern und deren Kindern. Die natürlich das ganze Wien-Programm forderten, inkl. Prater-Besuch.

Man machte sich also mit sechs Kindern, alle zwischen zehn und 13, auf in den Prater. Nach zwei Runden Autodrom, Hochschaubahn und dem Magischen Haus war den Kindern nach Riesenrad. Da die erwachsenen Geschwister alle eine massive Höhenangst im Genpool eingeschrieben hätten (aber offensichtlich nicht an die Kinder weitervererbten), sei man zum kleineren Riesenrad, dem Blumenrad, gegangen. Die Erwachsenen beobachteten noch, dass die Kinder von dem Herrn an der Kassa nach ihrem Alter gefragt und dann hinten durchgewinkt wurden, dann hätten Christine W. und ihre Geschwister vor dem Blumenrad gewartet und versucht, die Panik zu unterdrücken, als sie beobachten, wie ihre Kinder in dem kleinen niedrigen Korb nach oben schaukelten.

Man habe sich gegenseitig versichert, dass noch nie etwas passiert sei und sicher nichts passieren könne, war aber recht blass, als nach drei endlosen Runden die Kinder endlich ausstiegen. Und sei am Abend, als man von den Kindern zweierlei erfahren habe, noch viel blasser geworden: Die waren in dem Korb mit dem vielleicht schenkelhohen Geländer nicht festgeschnallt gewesen, hätten also jederzeit aufstehen können. Eins der Kinder habe zudem glaubhaft erzählt, die Tür des Korbes habe sich während der Fahrt öffnen lassen. Frau W. mailt, sie habe eine schlaflose Nacht hinter sich, und man versteht das.

Es ist offenbar noch nie etwas passiert. Aber gefährlich kling das schon.

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