Jetzt erst Knecht: Abschiebungen: So sieht das aus

Doris Knecht
Sie erinnern sich an die schwerbehinderte, sechsjährige Ani R., die vor knapp einem Jahr aus dem Freunde-Schützen-Haus abgeholt wurde und beinahe abgeschoben worden wäre?
Doris Knecht

Doris Knecht

Die Empörung und die Initiative einiger KURIER-Leserinnen und Leser hat mit dazu geführt, dass das Kind und seine Familie schließlich doch in Österreich bleiben durften.

Ihre Abholung aus dem Freunde-Schützen-Haus war damals von Mitarbeitern gefilmt worden. Man findet das Video immer noch im Netz: Man sieht, wie die weinende Mutter die hilflose kleine Ani anzieht, den Vater, wie er die Habseligkeiten zusammensucht, Mitarbeiter des Hauses, die mithelfen und mit der am Sofa liegenden Ani scherzen, dabei ihre tiefe Betroffenheit aber nicht aus ihren Gesichtern wischen können. Und einmal sieht man unscharf im Hintergrund einen wartenden Mann, der mit einem anderen spricht, von dem nur die Schirmkappe zu erkennen ist. Das müssen die beiden Fremden-Polizisten sein. Sie haben das Freunde-Schützen-Haus jetzt geklagt: auf 23.000 Euro.

Sollten sie mit dieser Klage durchkommen, hat das gravierende Folgen. Das Freunde-Schützen-Haus muss vermutlich schließen, weil der Verein Purple Sheep sich auflösen muss: Der Verein und seine ehrenamtlichen Mitarbeiter wären keinesfalls in der Lage, den Betrag aufzubringen.

Es geht aber vermutlich um etwas anderes: Man will solche Dokumentationen nicht. Dabei sieht man im Video ganz deutlich, dass es in keiner Weise darum geht, die Ausführenden dieser Praxis vorzuführen. Sondern um die unmenschliche Abschiebe-Praxis selbst. Darum, wie das aussieht, wenn eine hilflose, verzweifelte Familie abgeholt und abgeschoben wird: Genau diese Bilder soll die Klage in Zukunft verhindern.

(Wir bedauern - die in diesem Thread gepostete Hetze war mit der Netiquette nicht mehr vereinbar. - die Red.)

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