Hier könnte ein Baum stehen
Facebook war dieser Tage ein interessantes Fenster nach Wien hinaus: Denn BewohnerInnen des 15., 16., 17. Bezirks posteten begeistert Fotos von leeren Straßen: Überall Parkplätze, überall Platz am Straßenrand, was einige zu Ideen verleitete: Könnten dort, wo jetzt keine Autos mehr parken, nicht ein paar Bäume stehen? Nichts dergleichen von Währingern, die verbittert Bilder vom Parkchaos ins Internet stellten, begleitet von Kommentaren, dass Währing "bis in den 3. Stock" zugeparkt sei.
Dass auch die Anwohner der pickerlfreien Zonen weiter draußen in Ottakring nicht froh sind, ist logisch. Und dass man dort spontan gegen das Parkpickerl ist, ebenfalls.
Allerdings wirkt es im Moment so, dass in all jenen Teilen Wiens, in denen das Parkpickerl nun trotz vielfacher Proteste eingeführt wurde, die Menschen darüber gar nicht unglücklich sind. Im Gegenteil: ihre Lebensqualität steigt. Es ist weniger Lärm auf der Straße. Es fahren weniger Autos, das heißt, es wird sicherer, besonders auch für gehbeeinträchtigte Menschen und Kinder. Und vor allem: die, die ein Auto mit Pickerl haben, finden ganz leicht einen Parkplatz.
Deshalb spricht viel dafür, die Pickerlzonen weiter auszuweiten. Und es ist anzunehmen, dass auch in Währing, wo sich der Bezirksvorsteher trotz allem gegen das Pickerl stellt, eine neue Abstimmung innerhalb des Bezirks zu einem neuen Ergebnis käme.
Plus: Es müssen ausreichend Park-&-Ride-Anlagen für Pendler her. Dass die verärgert sind: logisch. Es geht beim Parkpickerl allerdings auch darum, ein neues Bewusstsein zu schaffen: Wer mit seinem Auto Wien verparkt, der muss dafür zahlen. Irgendwann wird das ganz logisch sein.
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