...heißt jetzt Mozart

Doris Knecht
Vielleicht nennen wir diese Kolumne nun Mozart. "Mozart" ist ja nun keine geschützte Marke mehr.
Doris Knecht

Doris Knecht

Im Prinzip kann nun alles Mozart heißen und Mozart sein.

Warum ausgerechnet eine Kolumne? Gegenfrage: Warum ausgerechnet ein marzipangefülltes Schokoladenkugerl? Es ist doch alles nur eine Sache der Gewöhnung und der Abnützung durch intensiven Gebrauch. Noch bei jeder Zeitungsneugründung hat man angesichts des Titels konsterniert gefragt: Sind die jetzt vollkommen gaga? Das ist doch kein Name für ein Magazin?! Mittlerweile denkt man sich, wenn man am Kiosk ein "Format" ersteht oder ein "Datum" nichts mehr, nicht einmal, wenn man in der Trafik "Fleisch" ordert.

Und wenn in einer Mozart-Kugel kein Mozart enthalten zu sein braucht, muss das ja wohl auch für eine Kolumne gelten. Und bevor jetzt faschierte Knödel, Joghurt, Schuhcreme, Zigaretten, Rosensorten, Radiosender, Hunderassen, Kaffeeröstungen, Cuvees, Hemdenstoffe, 567 Schokoladesorten, ein seltener Morbus, Säuglinge beiderlei Geschlechts und eine neue Bakterienart nach Mozart benannt werden, will diese Kolumne den Namen Mozart für sich beanspruchen.

Also: Jetzt erst Mozart. Oder: Mozartkolumne. Oder überhaupt nur: MOZART. Warum? Na, ganz einfach: Weil alle Mozart mögen, weil alle sich auf Mozart einigen können, weil Mozart einen angenehmen Klang hat und auf der ganzen Welt bekannt und verständlich ist, so dass sich jetzt vielleicht auch ein paar Touristen hier hereinlocken lassen, und weil Mozart für das Schöngeistige und doch auch Ausgelassene im Österreichischen steht. Und nach all dem trachtet ja auch diese Kolumne.

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