Es ist ja nicht gesundheitsschädlich

Doris Knecht
Das ist einmal eine gute Nachricht. Und es ging schnell.
Doris Knecht

Doris Knecht

Denn erst seit ein paar Wochen verbreiten sich, Sie erinnern sich vielleicht an die Kolumne darüber, die Gruselvideos mit dem "Pink Slime" in den Medien und im Internet: Diese rosafarbene Fleischpaste aus minderwertigem Fleisch, die in den USA "als mageres, feinstrukturiertes Rindfleisch" ins Faschierte gemischt wird. Nun mussten offenbar drei von vier Fabriken der Herstellerfirma schließen. Und wer hat’s bewirkt? Die empörten Konsumenten und Konsumentinnen.

Die hatten nämlich jahrelang gar nicht gewusst, was sie da in den USA zu essen bekamen – beziehungsweise: ihre Kinder. Dann zeigte, wie berichtet, Jamie Oliver im US-Fernsehen, wie und woraus die Fleischmasse erzeugt wird. Und so erfuhren dank YouTube und sozialer Netzwerke in kürzester Zeit Abermillionen von KonsumentInnen in Amerika und der ganzen Welt: Das Zeug wird hergestellt aus in Ammoniak gereinigtem, weil bakteriell hochbelastetem minderwertigem Abfallfleisch, das man früher gerade noch für Tierfutter verwendete. Und dessen Verwertung in Europa längst verboten ist. Und es muss in den USA nicht deklariert werden, dass das Faschierte Pink Slime enthält. Und es findet sich in Fast-Food und in den Schulmenüs.

Bitte, es ist nicht gesundheitsgefährdend. Nur: Langsam begreifen die Menschen eben, wie krank eine Nahrungsindustrie sein muss, für die es keineswegs selbstverständlich ist, dass das Essen, das sie produziert und verkauft, ungiftig ist und unschädlich für den menschlichen Organismus. Und die Leute sagen jetzt: Wollen wir nicht mehr.

Und das wirkt: Mehrere große US-Fast-Food-Ketten verzichten nun auf Pink Slime. Ein Anfang, vielleicht.

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