Ein Pickerl für alles?

Doris Knecht
Zuerst eine gute Nachricht:
Doris Knecht

Doris Knecht

Die R.s, die mit ihrer schlafenden zweijährigen Tochter keine Bim-Endstationsschleife fahren durften, sondern aussteigen und im Regen warten mussten, bekamen Post von den Wiener Linien: "Natürlich hätten Sie den Zug nicht verlassen müssen", steht darin. "Wir bedauern den Vorfall sehr und möchten Ihrer Tochter gerne als Trost für die Tränen ein kleines Plüschtier und Ihnen für den Ärger ein Buch überbringen", man bitte, den unangenehmen Vorfall zu verzeihen. Es sei schön, dass es "auch bei den Wiener Linien menschelt", mailen die R.s erfreut und versöhnt.

Reaktionen gab es auch auf die Parkpickerl-Kolumne, und zwar Einverständnis als auch ordentlich Einspruch von Leserinnen und Lesern. Ein Vorschlag, der in mehreren Mails vorgebracht wurde, soll hier in die Diskussion darüber geworfen werden, ob es nicht gescheit wäre, das Parkpickerl auf das gesamte Stadtgebiet Wien auszudehnen und in allen Bezirken einzuführen.

Ja, schreiben einige Leser- Innen, aber wäre es dann nicht besser, allen Wiener AutobesitzerInnen ein Pickerl für die ganze Stadt ausgenommen Innenstadt auszugeben? Dann würde es nicht wie jetzt zu Parkplatzproblemen in jenen Bezirken kommen, die das Pickerl bereits seit Jahren haben, sondern die Autos würden sich besser verteilen. Das hat etwas für sich, würde aber automatisch wieder zu mehr Autoverkehr in der Stadt führen. Weil, warum: Jetzt lassen die Leute ihr Auto eher im Wohnbezirk stehen und fahren zur Arbeit oder zum Einkaufen in einen anderen Bezirk mit Öffis. Was, wenn sie das Parken dort nichts mehr kostet? Viele vernünftige Entscheidungen werden übers Börsel getroffen, so ist das halt.

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