Ein Fall für die SKSK
Unlängst wurde hier wieder einmal die Wiener Schwimmmisere besudert, und es sieht nicht so aus, als gäbe es bald gute Gründe, damit aufzuhören. Natürlich wäre es theoretisch möglich, dass im Rathaus bereits eine Sonderkommission Schwimmkrise (SKSK) in Aktion getreten ist, die eifrig Pläne entwickelt, die das derzeitige Wiener Bäder-Elend allerbaldigst in einen Bäder-Frühling verwandeln werden: In dem allenthalben neue Schwimmhallen aus dem fruchtbaren Wiener Boden sprießen, mit einer Anzahl von 50-Meter-Becken, die einer 1,8-Millionen-Stadt angemessen ist. (Derzeitiger Stand dauerhaft überdachter 50-Meter-Becken in Wien: 0. In Worten: null.)
Es geht hier, damit kein falscher Eindruck entsteht, nicht um das Privathobby einiger kraulsüchtiger Querulanten. Mag. Ute M. mailte mir; sie unterrichtet Sport und Bewegung an einem BRG in Wien Währing. "Wir haben", schreibt sie, "normalerweise im Stadthallenbad Schwimmunterricht mit unseren 2. Klassen." Seit der Schließung vor mehr als zweieinhalb Jahren sei es nicht gelungen, für die SchülerInnen "eine adäquate und erreichbare Schwimmstätte" aufzutreiben. "Wir wurden vertröstet, das Stadthallenbad werde in einem halben Jahr wieder aufsperren". Andere Bäder seien überfüllt oder in einer Zwei-Stunden-Einheit nicht erreichbar. "Wir hatten", schreibt die Lehrerin, "immer wieder Schülerinnen, die Nichtschwimmer oder Schlechtschwimmer waren." Die hätten bisher im Schwimmunterricht schwimmen gelernt.
Wo lernen sie es jetzt? Vermutlich gar nicht. Die Schwimmstunden seien auch, schreibt Frau M., für die Schulgemeinschaft wichtig gewesen. Die nächsten paar Jahre wird daraus halt nichts. Ein klarer Fall für die SKSK.
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