Drücken, schütteln, wischen

Doris Knecht

Doris Knecht

Bei den letzten paar Zugfahrten: nie Ärger. Oder kaum welchen.

von Doris Knecht

über die ÖBB

Kürzlich saß wieder einer am Tisch, der hat tüchtig über die Bahn geschimpft. Weil er musste in Krems zwei Kinder in den Zug setzen, aber vor der Kassa standen x Leute und der Automat gab ums Verrecken keine Kindertickets her, also musste er, weil’s schließlich knapp wurde, für zwei Erwachsene bezahlen. Den versteht man natürlich, diesen Ärger.

Die Autorin hat allerdings dennoch widersprochen, weil bei den letzten paar Zugfahrten: nie Ärger. Oder kaum welchen. Allerdings hat man sich natürlich angewöhnt, das Ticket immer rechtzeitig zu kaufen, wenn möglich per Internet und Papier-Ausdruck. Weil was zum Beispiel wirklich nicht immer funktioniert, ist die Smartphone-App. Eine super Idee, im Prinzip, man hat alles bei einander, das Ticket, die Vorteilscards. Allerdings hat es bisher eigentlich kein Mal funktioniert, dass das Ticket so einfach herbeigeschüttelt werden konnte, wie es das sollte: Immer kommt das Ticket vom letzten Mal, manchmal überhaupt nur das erste je gebuchte Ticket.

Und dann musste man erst schnallen, dass das rote Ausrufezeichen, das nach dem Buchen ständig die Ungültigkeit des Tickets anzeigte, an dem Tag weggeht, an dem es Gültigkeit erlangt. Man hat am Buchungstag, weil einem das Rufzeichen Sorge machte, extra im Callcenter angerufen, wo einen eine sehr freundliche Dame zwar beruhigte, das Problem allerdings nicht kannte, das begriff man dann anderntags selber, als das Rufzeichen weg war. Im Zug schüttelte man dann wieder sinnlos, schaffte es dann aber nach vielem Herumgedrücke und -gewische irgendwie doch, dem Zugbegleiter ein gültiges Ticket vorzuweisen. Puhh.

Sonst aber alles gut. So wie bei Leserin Lisa B., 22, die gerade von einer zweiwöchigen Interrail-Tour durch Europa zurück ist, und in anderen Ländern wegen verschobener oder überhaupt ausfallender Züge oft und lange gewartet hat. Und jetzt voll des Lobes ist über die ÖBB. Wegen der "guten Arbeit und Organisation". Sage ich weiter.

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