Drei Mal hoch, FM4!
Happy Birthday, FM4, großartig, dass es dich gibt.
So. Jetzt holen wir nach, woran uns die Charlie-Hebdo-Morde hinderten: FM4 zu feiern, aus Anlass des 20. Geburtstags des Senders.
Um zu ermessen, was dieser Geburtstag bedeutet, erinnern wir uns zurück an die Zeit, in der es FM4 nicht gab. Damals konnte man sich den ganzen Tag durch den gesamten Radiofrequenz-Bereich kurbeln, ohne einen einzigen Sender zu finden, der Pop-Musik abseits des Mainstreams spielte: Man fand auf der ganzen Radioskala keinen Ton Alternativ- und Underground-Musik. Erst abends erklang auf Ö3 die in die Nacht verbannte Musikbox; 45 Minuten lang.
Die Tage blieben allerdings auch noch nach der Gründung von FM4 Alternative-los, bis ins Jahr 2000: So lange teilte sich FM4 eine Frequenz mit dem englischsprachigen Blue Danube Radio. Und in der fabelhaften FM4 Morning Show wird ja nach wie vor und völlig selbstverständlich Englisch gesprochen.
Aber davor, 1995: Man muss sich vergegenwärtigen, dass es damals noch kein Internet-Radio gab. Man konnte auch keine Musik downloaden. Es gab kein Amazon. Privatradio war in Österreich bis 1998 verboten. Wer wissen wollte, was es Neues gab in der Pop-Rock- und Underground-Musik, musste Konzerte besuchen und die Lokale, in denen diese Musik von Bands und DJs gespielt wurde, musste Musik-Zeitschriften und Fanzines lesen und musste ins Plattengeschäft gehen und die Musik kaufen. Und wer mit seiner Rock-, Grunge, Punk-, No-Wave-, Was-immer-Band eine CD aufnahm, wusste, dass sie niemals im Radio gespielt werden würde.
So war das damals. Dann kam FM4: Und das ist ein Glück, bis heute. Der Sound, der hohe Anteil heimischer Musik, die lässigen Menschen, die dort mit Monika Eigensperger, der lässigen FM4-Chefin der ersten bis zur jetzigen Stunde, Programm machen. Und: die Information, der Meinungspluralismus, der Humor. Plus: FM4 ist ein Ort geblieben, an dem junge JournalistInnnen Dinge und sich ausprobieren dürfen. Happy Birthday, FM4, großartig, dass es dich gibt.
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