Die Welt ist viel heller jetzt
Wie diese Spätfrühlings-Frühsommer-Wochenenden überhaupt perfekt sind, mit ihrem fantastischen fetten Gratis-Grün überall.
Wahlsonntag. Frühstücken, dann einen gemütlichen Spaziergang zur Urne machen. Oder im Rahmen des Morgen-Laufs im Wahllokal vorbeijoggen und das Kreuzchen hinstricheln. Oder am Beginn der Radtour kurz zum Wählen abschwingen. Egal, Hauptsache: Bundespräsident wählen.
Ich habe schon, vor zwei Wochen, danke Wahlkarten, und danke Online-Wahlkarten-Bestellung; Je einfacher man es der Bürgerin macht, ihr Kreuzerl zu setzen, desto besser.
Weshalb der Wahlsonntag hier ganz verpflichtungsfrei mit einem resch aufgebackenen Mohn-Salz-Flesserl vom Bäcker beginnt, gebuttert und belegt mit Sibratsgfäller Bergkäse. Perfekt. Wie diese Spätfrühlings-Frühsommer-Wochenenden überhaupt perfekt sind, mit ihrem fantastischen fetten Gratis-Grün überall: und die Bliah! Tut mir leid, ich kriege mich Jahr für Jahr nicht ein, ob dieser uns zufällig zufallenden Schönheit, die uns jeden Frühling umgibt, nur weil wir das Glück hatten, hier, in dieser idealen Klimazone, geboren worden zu sein. Und eben gerade diese fabelhaften hellen Vollmondnächte …
Obwohl es an den Abenden sowieso gar nicht mehr so dunkel ist, seit jemand ganz Großartiger die Solar-Lichterketten erfunden hat. Eine Traum-Idee, die tatsächlich die Welt veränderte, jedenfalls unsere gemütliche Luxus-Welt, die jetzt überall und allerweil beleuchtet ist von diesen kleinen weißen oder bunten Textil-Ballons im Stil asiatischer Papierlaternen. Man hängt sie auf, bringt die Solar-Zelle in eine möglichst effiziente Position und fortan saugt sie tagsüber Sonne auf, die abends ganz von selbst als LED-Licht weiterleuchtet: bis tief in die Nacht hinein, bis der Speicher aufgebraucht ist. Und am nächsten Abend wieder. Und an allen Abenden, auch den ganzen Winter hindurch, wenn man die Solar-Zelle nicht abschaltet.
Und weil sie nur ein Mal nicht viel kosten, hängen sie jetzt überall: zwischen Bäumen, in Sträuchern, an Balkongeländern, in Fensterrahmen, an Zäunen, an Dachrinnen und zwischen Giebeln: What a wonderful world.
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