Die Antwort ist nicht 42. Sondern: Erdäpfel

Doris Knecht

Doris Knecht

Was ist der Sinn des Lebens?

von Doris Knecht

über Erdäpfel

Letzte Woche habe ich der Nachbarin einen großen Sack ihrer großartigen Erdäpfel abgekauft, und habe jetzt viele Erdäpfel, die verkocht werden müssen. Wer also nicht gerne Erdäpfel isst oder kocht oder andern beim Erdäpfel kochen zuschaut, der steigt jetzt lieber aus. Entschuldigung, auf Wiedersehen.

Im Unterschied zu Douglas Adams glaube ich, dass nicht, wie in "Per Anhalter durch die Galaxis" behauptet, "42" die korrekte Antwort auf alle Fragen ist. Ich glaube, die richtige Antwort auf die meisten Fragen lautet: Erdäpfel. Hunger? Erdäpfel. Traurig? Erdäpfel. Pleite? Erdäpfel. Wie werde ich eine bessere Gärtnerin? Erdäpfel. Was sollen wir heute machen? Erdäpfel. Was ist der Sinn des Lebens? Erdäpfel.

Erdäpfel kosten beschämend wenig und sind sehr robust auch in den Händen von totalen Koch-Dodeln. Kocht man sie einfach nur in Wasser weich, braucht es nichts als ein bisschen Salz, damit sie gut schmecken, und ein bisschen Fett, damit sie noch besser schmecken. Und weil noch Tausende weitere Weisen bekannt sind, sie zu Mahlzeiten zu verarbeiten, kann mandiesen Sack Erdäpfel jeden Tag ein bisschen dezimieren, ohne dass einem langweilig wird.

Heute Erdäpfelsuppe, supersimpel und zum Wetter passend. 1 Kilo Erdäpfel (österreichische sind derzeit schon um etwa 50 Cent pro Kilo erhältlich) schälen, klein würfeln. Eine große Zwiebel hacken, in etwas Öl goldig schmurgeln, die Kartoffeln und eine zerquetschte Knofel-Zehe dazu geben, kurz andünsten, mit eineinhalb bis zwei Liter Bouillon aufgießen. Kochen bis die Erdäpfel sehr weich sind, pürieren, salzen, pfeffern, fertig. Kann man noch mit etwas Obers aufmunitionieren, und mit gebratenen Speckwürfeln oder Frankfurtern verdeftigen. Muss man aber nicht. Erdäpfel: stimmt immer.

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