Das heißt normalerweise nichts Gutes

Doris Knecht

Doris Knecht

Mitte der Woche wurde Kollegin Patricia H. kurz vor halb drei Uhr früh von der Türklingel aus dem Schlaf gerissen. Das bedeutet meistens nichts Gutes, und Frau H., die allein mit ihrer neunjährigen Tochter lebt, schwante Unangenehmes, als sie durch den Spion drei Polizisten erkannte. Offenbar war bei ihrem Auto die Seitenscheibe eingeschlagen worden, den drei Polizisten, auf nächtlicher Streife, war die zerstörte Scheibe aufgefallen, sie hatten die Halterin des Wagens ermittelt und standen nun eben vor Patricia H.s Tür.

Aber anstatt nach ordnungsgemäßer Meldung wieder abzuziehen, taten sie Folgendes: Zwei der Polizisten gingen mit Patricia H., die schnell einen Mantel über ihren Bademantel zog, nach unten, begutachteten das Auto und ließen sie nachsehen, ob etwas gestohlen worden war: war es nicht, es handelte sich offenbar um einen reinen Vandalenakt.

Die im Auto verbliebenen Gegenstände wurden herausgeholt und danach sicherten die beiden Polizisten die Scheibe auch noch gut mit Klebeband und Karton. Ganz ohne, das fiel der Kollegin auf, irgendwie über den Übeltäter zu schimpfen, sondern ganz darauf fokussiert, ihr zu helfen und die Sache zu erledigen.

Der dritte Polizist blieb derweil oben bei der Wohnungstür stehen und bewachte die schlafende und kranke Tochter. Danach, berichtet Patricia H., hätten die Polizisten auch noch die Anzeige aufgenommen und alles erledigt, sodass Frau H. nach der Amtshandlung beruhigt schlafen gehen konnte. Am nächsten Tag in der Früh lag auf dem Kommissariat Julius-Tandler-Platz die fertige Anzeige für die Versicherung für Frau H. schon bereit, sie musste sie nur noch mitnehmen und konnten gleich wieder heim zu ihrer kranken Tochter.

Sie sei so dankbar gewesen für die so freundliche und zuvorkommende Hilfe der drei Streifenpolizisten, sie hätte ihnen gerne eine Ladung Schokolade zukommen lassen. Allerdings waren sie nicht auf besagtem Kommissariat beschäftigt. So kommt der Dank jetzt eben auf diesem Weg.

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