Das dauert halt alles

Doris Knecht

Doris Knecht

Zahlreiche LeserInnen berichten vom Kampf um diese Familien zustehende Leistung.

von Doris Knecht

über die Familienbeihilfe

Noch eine Fortsetzung, diesmal zur Auszahlungsverschleppung bei der Familienbeihilfe: Die studierende Tochter von Leser I. hat im September alle erforderlichen Unterlagen vorgelegt und bis heute kein Geld bekommen. Mit diversen Begründungen, z. B.: Es dauere zwei Monate, den Antrag einzuscannen.

Die I.s sind nicht allein. Zahlreiche LeserInnen berichten vom gleichen Kampf um diese Familien zustehende Leistung, die besonders für einkommensschwache Familien und Studierende ein wichtiger Teil der Existenzsicherung ist.

Familie H. hat drei Söhne, zwei studieren, einer maturiert. Frau H. legte Anträge und alle Unterlagen vor, für zwei der Söhne bekam sie die Beihilfe überwiesen, für einen nicht. Warum? Das dauere halt, Stau, zu wenig Personal, sie solle die Beschwerdestelle anrufen. Das tat sie, wurde wochenlang wiederholt verbunden und wiederholt hob niemand ab, bis sie mit allem möglichen drohte und schließlich zurückgerufen wurde. Am nächsten Tag – Frau H. weiß nicht wie – sei das Geld am Konto gewesen. So viel Glück hat Leser Kurt S. nicht. Er schreibt, er warte schon seit März vergangenen Jahres – zehn Monate! – auf den Bescheid um Zuerkennung der Familienbeihilfe für seine im Rollstuhl sitzende Tochter. "Vier Mal sprach ich beim Finanzzentrum vor, und genau so oft wurde mir mitgeteilt, dass der Akt in Bearbeitung sei." Er hat jetzt dem Ombudsmann geschrieben.

Walter R. rief wegen der Familienbeihilfe für seine Tochter wieder und wieder beim Finanzamt an, sprach auch persönlich vor. Es sei ihm – unrichtigerweise – immer wieder gesagt worden, es fehlten noch Formulare. Letzte Woche ein erneuter Anruf: Ja, es seien eh alle Unterlagen da. Und nein, man könne nicht sagen, wann das Geld komme, das werde noch dauern, das müsse alles bearbeitet werden.

Die Familienministerin, die in in dieser Sache wiederholt um politisches Eingreifen gebeten wurde, habe übrigens, so Medien, letzte Woche ein neues Büro um knapp 97.000 Euro bezogen. Schön.

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