Aus freien Stücken Waldviertler
Huch. Die Kolumnistin beleidigte, völlig ahnungslos, die Waldviertler. Genauer: einen Waldviertler, Leser Manfred H. aus der Nähe von Weitra, der schreibt, "gut gelaunt" habe er den KURIER gelesen, dann sei er auf die Waldviertel-Kolumne gestoßen. Und habe sich, wie so oft, "über negative Berichterstattung über das Waldviertel" geärgert, über "Undifferenziertheit, Unkenntnis und Abschätzigkeit." Huch!
"Wie kommen Sie dazu, so zu tun, als ob das Waldviertel daran schuld wäre, wenn Sie heuer weder Paradeiser noch Äpfel haben?" schreibt der Leser. "Meine Frau hat in unserem Garten die Paradeiser (ohne Plastikfolien-Verschlag) schon längst – rot – abgeerntet und die Stauden entfernt. Im ganzen Dorf biegen sich die Obstbäume vor Früchten." Meine nicht, aber das liegt wohl doch nicht am Frost vom 17. Mai, sondern an mir, Entschuldigung. Den Vorwurf der "Abschätzigkeit" dagegen muss ich entschieden von mir weisen.
Nicht erst seit das Waldviertel durch die grandiose neue ORF-Serie "Braunschlag" im Fokus steht, erfüllt es die Kolumnistin mit Stolz, Nebenwaldviertlerin zu sein. Nebenwohnsitzer werden von Hauptwohnsitzern ob ihrer residenziellen Unentschlossenheit ja gerne diskreditiert. Im Unterschied zu den Eingeborenen aber haben sich die Zuagrasten für genau diesen Teil der Welt aus freien Stücken entschieden. Nicht für einen lieblicheren, milderen. Sondern für dieses etwas hantige, unanlassige, manchmal sperrige Waldviertel, wo es so schön grün ist, weil es so oft regnet. Stimmt gar nicht!, schreibt Herr H., das Waldviertel habe "annähernd die meisten Sonnentage" zu verzeichnen. Ach! Noch besser.
Heute um 21.05 geht es in ORFeins übrigens wieder nach "Braunschlag"; endlich.
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