Alle Becken dicht!

Nachdem wir uns mit Top-Vorsätzen in das neue Jahr geschwungen haben, ist es Zeit für eine allererste Bilanz. Leider ist zu konstatieren: einige Vorsätze bröckeln bereits. Alle eigentlich, bis auf den einen, jenen, dieses Jahr etwas gnädiger mit sich selber zu sein.

Dagegen erweist sich die Durchführung des Plans, viel weniger Zeit im Internet (und dafür mehr in Laufschuhen, Schwimm- und Sporthallen) zu verbringen, als schwieriger, als man dachte. Die Abhängigkeit von der allwissenden Müllhalde ist noch größer, als man befürchtete. Das ganze Dasein ist völlig verzahnt damit.

Zum Beispiel soll es Leute geben, die ihr Mittagessen gerne in der Gesellschaft der Fakten über die unglaublich gesunden Zutaten ihrer Mahlzeit verbringen. Andere Leute halten so ein Verhalten für eine Krankheit, orthorexia nervosa, aber: Nein, um den Zwang, sich ausschließlich gesund zu ernähren, handelt es sich nicht. Denn zwischen all den supergesunden Sachen, denen man sich dieses Jahr ganz und gar verschreiben wollte, langt man tüchtig zu solchen, über die im Internet böseste Gerüchte verbreitet werden. Zucker zum Beispiel, der seit Neuestem und laut gewissen Studien im Verdacht steht, so abhängig zu machen wie Heroin. Dass man das lieber nicht wissen wollen würde, wäre ein zusätzlicher Grund, das Netz zu scheuen. Aber. Tja.

Schuld an dem ganzen Debakel ist natürlich auch die Stadt Wien, die das Stadthallenbad immer noch nicht eröffnet hat. Beim Schwimmen wäre man nämlich zuverlässig internetfrei. Immerhin gab es gestern gute Nachrichten: alle Becken dicht! Hurra!! Ein großer Erfolg, auf den wir nur knapp vier Jahre warten mussten.

Auf die Wiedereröffnung warten wir trotzdem noch länger. Sommer, Herbst, vielleicht. Also doch wieder in die Laufschuhe. Bitte, man ist heuer immerhin schon 4,3 Kilometer gelaufen und hat dabei volle 22 Höhenmeter überwunden. Weiß man ganz genau, doch: von einer Internet-App, eh.