Wir schreiben das Jahr 2014, oder?

Dieter Chmelar

Dieter Chmelar

Man kann nicht so viel essen wie man kotzen möchte.

von Dieter Chmelar

über Boxer und Bormann

Heute will ich mich in einer – zugegeben: persönlich eher untypischen – Disziplin üben. Im (nahezu) kommentarlosen Kommentar ... Nur soviel als Beipacktext: Wir schreiben angeblich das Jahr 2014, insgesamt mithin das ungefähr einhundertneunzigtausendste Jahr unserer Spezies Homo.

Von den Adelsprädikaten Erectus oder gar Sapiens möcht’ ma net wirklich reden. Aber schon gar net anhand der verwichenen Woche. Hier meine Top 3 (beispiellosen) Beispiele des legitimen Zweifelns an a) Jahreszahl und b) Menschwerdung:

3. "Er hat kein Herz. Er kämpft wie ein Mädchen." – Die beiden Schwergewichtsboxer Wladimir Klitschko & Kubrat Pulev voll männlicher Herzlichkeit vor bzw. nach ihrem WM-Kampf übereinander.

2. "Dass Bormann (Hitlers Reichsminister, 1945) seinerzeit (also: anno nazimal, Anm.) das Objekt (Hitlers Geburtshaus in Braunau am Inn, Anm.) seinem ,Führer‘ zum Geschenk machte, ehrt ihn (...) Wären Holocaust und Hitler nicht so emotional bewertet, es wäre vieles leichter." – Der notorische Krone-Leserbriefdichter Herbert K. (Name der Red. bek.) diesmal ganz ungereimt im profil.

1. "Normal? Oder nicht normal? Ab 15. November: ARD-Themenwoche Toleranz." – Mit einem schwulen Paar illustrierter Inseraten-Text zum Schwerpunkt der deutschen Rundfunkanstalt.

Alles anno 2014! Man kann nicht so viel essen wie man kotzen möchte. Oder, um George Bernard Shaw zu zitieren: "Wir lernen aus der Geschichte, dass wir aus der Geschichte nichts lernen."

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