Wie man am Bissigsten „alt“ wird
Beißende Ironie. Wohl die größte Gabe & göttlichste Gnade, würdig alt zu werden.
Bei der grandiosen Geburtstagsgala für die 90-jährige Hilde Sochor beklagte der 33 Jahre jüngere Kabarettist Andreas Vitasek die „Unart“, prominenten Menschen in den Medien stets in Klammern ihr Alter umzuhängen. Seine vielbelachte Beweisführung für diese Sinnlosigkeit: „Alfred G. (32) erschlug seine Ehefrau Gertrude (31) mit einer Axt (4).“ Und sein größter Lacher: „Ein 92-Jähriger stellt sich dicht hinter einem 40-Jährigen beim Bankomaten an. Dieser dreht sich um und beschwert sich: ,Ich finde das nicht korrekt, dass Sie meinen Pin-Code mitlesen!’ Darauf der Greis mit gütigem Lächeln: „Lieber Herr, glauben S’ ma, i bin froh, wann i ma mein’ eigenen Pin-Code merk’ ...“
Am kommenden Freitag wird Peter Rapp – zu seinem eigenen Erstaunen übrigens – 70 Jahre alt. Er bat mich, passende Worte zu diesem Anlass (den er, in einer Charity-Show für die Cliniclowns, im Metropol zelebrieren wird) „rauszusuchen“. Ich fand ...
... Frank Sinatra, der im Spätherbst seines prallen Lebens sagte: „Ich bin nun in einem Alter, in dem ich mir meine Witwe genau aussuchen sollte.“
... George Burns, der mit 90 feststellte: „Ich habe Auftritts-Angebote für die nächsten fünf Jahre – ich kann es mir finanziell gar nicht leisten, zu sterben.“
... und den Rapp selber: „Ich habe keine Zahnschmerzen mehr in der Nacht – meine Zähne und ich schlafen getrennt.“
Was die Jugend daraus lernen kann? Beißende Ironie. Wohl die größte Gabe & göttlichste Gnade, würdig alt zu werden.
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