Was ist der erfolgreichste Duft?

Dieter Chmelar

Dieter Chmelar

Eine starke Bank-Note mit schwachem Abgang.

von Dieter Chmelar

über Frank Stronach

Angeblich gibt’s das Wort Schadenfreude nur im Deutschen – wenngleich ich laut daran zweifle, dass man dieses charakterliche Defizit nicht überall auf der Welt empfände.

Der gebildete Engländer sagt dazu jedenfalls weder „Crash Happiness“ noch „Damage Joy“. Ebenso wenig erliegt der polyglotte Franzose im Fall des Un-Falles einer „Plaisir du Dommage“. Beide verbergen daher ihre vertrauten Gefühle hinter dem fremden Wort „Schadenfreude“.

Dies brachte auch der launige Laudator (Name der Red. bekannt) der alljährlichen „Flair de Parfum“-Verleihung im Parkhotel Schönbrunn zum Ausdruck, als er eine aktuelle olfaktorische Blamage wie folgt ruchbar werden ließ: „Frank Stronach – zuerst hochnäsig, dann abgestunken, jetzt auch noch verduftet ...“ Eine starke Bank-Note mit schwachem Abgang, würden es die Experten instinksicherer formulieren.

Die Preise gingen an die Schauspielerin Barbara Wussow, die mit ihrer berührenden Dankesrede bewies, dass es sie abseits ihrer „Rocky Horror Pilcher Shows“ auch als frei sprechenden wertvollen Menschen gibt, und an den Gelegenheitsskifahrer Rainer Schönfelder, der seine Paul Breitner-Gedenkfrisur durch jahrelange Krisenslaloms trug. Als haargenauen Zwilling entdeckte er Timna Brauers kongenialen Lebens- und Musikpartner Elias Meiri.

An diesem Abend rätselte man auch über den erfolgreichsten männlichen Duft – „Geld und Macht“, riefen die Herren, die auf „Parvenu“ und „Chef Etage“ schwören. Dann staunten sie dank weiblicher Hilfe über die tatsächlich unschlagbarste Mixtur: „Esprit de la Mère“ und „Auto- dérision“. Mutterwitz und Selbstironie.

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