Nachschlag zum Weltfrauentag

Dieter Chmelar

Dieter Chmelar

Hand aufs Herz? Oh, nein: Hand aufs Hirn!

von Dieter Chmelar

über den Weltfrauentag

Eine kluge Frau", sagte Marie von Ebner-Eschenbach ( 1916), "hat Millionen geborener Feinde – alle dummen Männer." Dies als (leider) notwendiger Nachschlag zum " Weltfrauentag", dem sich wohl wieder Millionen geborener Feinde gedankenlos mit Blümchen, Bussi und Bonbonnieren entzogen.

Wir schreiben 2015. Und dieser Leserbrief zum Thema "Gender-Wahnsinn" erscheint in der Krone: "Warum heißt es der Berg und der Turm als männlicher Ausdruck der Macht? Und warum heißt es die Schere oder die Zange als weiblicher Ausdruck der Streitsucht?"

Wir schreiben 2015. Und diese Schlagzeile über ein Interview mit Simone Peter, der Chefin der deutschen Grünen, erscheint in der Bunten: "Sechs Tage Karriere, ein Tag für das Kind". Bei einem Mann hieße das vermutlich (so Peter auf Twitter): "Ein ganzer Tag nur für die Familie!"

Wir schreiben 2015. Und ein FP-Mandatar namens Georg Mayer bewertet den freien Zugang zur Abtreibung als "moralisch nicht vertretbar". Ja, so meldet Ös- terreich medizinisch äußerst fragwürdig, er erblicke darin sogar "ein Recht auf Abtreibung durch die Hintertür".

Wir schreiben 2015. Und die Internet-Plattform turi2.de (Beipacktext: "Für Medienmacher") fragt Anne Meyer-Minnemann, die innerhalb von 15 Jahren von einer Volontärin zur Chefredakteurin des Hochglanzmagazins Gala wurde: "Hand aufs Herz: Hätten Sie’s auch ohne blonde Haare und Model-Figur geschafft?" Hand aufs Herz? Oh, nein: Hand aufs Hirn!

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