Witz & Hass aus dem Papierkorb
Dritte-Zähnefletschen über Hasch-Mädel
"Aus dem umgestülpten Papierkorb der Weltpresse" – so hieß ein, 1977 vom fabelhaft feinsinnigen Robert Lembke ( 1989) selbstgepflückter dtv- Stilblütenstrauß im Taschenbuchformat, also ein tragbares Schatzkästlein für untragbare Sprachperlen. Lang ist’s her, aber aus diesem Füllhorn sprudelt es seitdem verlässlich weiter – drei Beispiele:
1. Als Topmeldung in den Puls 4-Austria-News: "Schrecksekunde in Oberösterreich – die beiden Männer, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, haben sich nicht mit Ebola infiziert ..." (Zur Ehrenrettung der Kollegen: Aus der Schrecksekunde wurde im nächsten Einstieg ein Aufatmen).
2. Als ATV-Frage an den deutschen Rapper Sido vor einer neuerlichen Gerichtsverhandlung, die der von ihm einst niedergestreckte Dominic Heinzl bemühte: "Treffen Sie ihn gerne wieder?" (Klingt so wie die Anstiftung zur Wiederholungstat).
3. Aus einer KURIER-Wirtschaftsreportage über einen US-Direktvermarkter von Tupperware, dessen Geschäftsmodell auf "Mund-zu-Mund-Propaganda aufbaut", was man an sich eher medizinischen Erstversorgern zubilligen würde.
Das alles hat harmlosen, unfreiwilligen und geradezu liebenswerten Witz.
Die bösartigen Verwandten vom Witz heißen Hass & Hohn. Im Fall des Dritte-Zähnefletschens des Polit-Glossisten der Krone darf man sogar von Gnamenlosem Grauen ausgehen. Denn, wer eine junge Mandatarin, die für die Legalisierung von Cannabis eintritt, als "Hasch-Mädel" denunziert, sollte sich den ganzen Papierkorb der Weltpresse selber umstülpen.
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