Klopp und Dortmund – das passt perfekt

Vier Spiele, vier Siege. Dortmunds Start hat wieder einmal bewiesen, wie gut sie Abgänge kompensieren. Als Kagawa ging, schlug Nachfolger Reus ein. Jetzt wurde Götze verkauft und Mkhitaryan legt schon ordentlich los. Bis zum Saisonende wird auch der perfekte Ersatz für Lewandowski gefunden worden sein. Nur ein Abgang von Trainer Jürgen Klopp wird den BVB eines Tages in eine Krise stoßen können.

Dann müsste das Rückgrat des Vereins, die „gelbe Wand“, noch mehr unterstützen. Ich habe mein erstes Bundesliga-Spiel mit Frankfurt in Dortmund bestritten. Als ich vor der größten Fan-Tribüne Europas aufwärmte, hätte ich fast geweint. Die Gesänge, diese Atmosphäre, die Stimmung – das ist für mich einzigartig in Europa.

Seit der letzten Saison sind sie auch international eine große Nummer, bei meinen England-Reisen werde ich oft auf den BVB angesprochen. Das hängt eng mit der Person Jürgen Klopp zusammen. Er passt perfekt zum Verein – und umgekehrt. Er ist der große Verkäufer der Marke Dortmund, verlangt dabei aber auch sehr viel von seinen Spielern. Ich verstehe, dass viele zu ihm wollen, weil er mit seiner Kommunikation die junge Generation erreicht wie kein anderer in Europa.

Auch seine Körpersprache ist einzigartig. Nur Mourinho hält mit. Doch der strahlt ein „Wir gegen alle“ aus, während Klopp ein „Wir mit allen“ vermitteln kann.

Einzigartig war auch sein Erfolg als TV-Experte bei der WM 2006. Obwohl er damals noch der „kleine“ Mainz-Trainer war, hat er immer Klartext gesprochen und der Emotion des Fußballs die richtige Sprache gegeben.

Wenn er als nächster deutscher Teamchef gehandelt wird, halte ich mit Arsenal London dagegen. Dieser Verein setzt auf Junge und hat Geduld – Klopp wäre also der perfekte Nachfolger von Arsene Wenger.

Jan-Aage Fjörtoft ist TV-Experte bei Sky und analysiert die Topspiele der Deutschen Bundesliga. Diesen Samstag: Dortmund – HSV, ab 17.30 Uhr live und exklusiv auf Sky Bundesliga HD 1.

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