Der Süden war top, der hohe Norden ein Flop
Der Flop des Jahres war für mich der HSV – und zwar mit Ansage.
Zum Abschluss meiner ersten Saison als KURIER-Experte für die Deutsche Bundesliga möchte ich meine Tops und Flops vorstellen.
Nach dem Debakel gegen Real muss ich betonen, dass ich von der Meisterschaft spreche, wenn ich die Bayern lobe. In der Liga waren sie bis zum vorzeitigen Titelgewinn wirklich top. Danach tappte Pep Guardiola in die "Lost in Translation"-Falle. Seine Aussage, dass als feststehender Meister "die Saison vorbei" wäre, war nicht so gemeint, wie es der Katalane auf Deutsch formulierte. Mein Trainer der Saison ist ohnehin ein anderer: Markus Weinzierl von Augsburg. Mit Manager Stefan Reuter bildete er ein perfektes Duo und hob den kleinen Klub auf ein hohes Niveau.
Positiv erwähnen möchte ich auch Braunschweig. Dass dieser Verein in der letzten Runde noch eine Chance auf den Klassenerhalt hat, zeigt, wie gut gearbeitet wurde. Und dass in der letzten Runde alles möglich ist, weiß ich spätestens seit der Rettung mit Frankfurt 1999.
Der Flop des Jahres war für mich der HSV – und zwar mit Ansage, wie meinen ersten Kolumnen zu entnehmen war. Irgendwann bezahlst du für die fehlende Kontinuität. In Hamburg gibt es ja öfters gute Ideen, aber ich habe in den letzten Jahren weder in der Vereinsführung, noch beim Sportlichen eine Linie erkennen können.
Bei den Spielern blicke ich verstärkt auf mein Spezialgebiet, den Angriff. Die Verpflichtung des Jahres hat einer getätigt, der im Abstiegskampf viel kritisiert wird: Nürnberg-Manager Bader holte den damals erst 20-jährigen Josip Drmic, der 16 der 36 Nürnberg-Tore erzielte.
Enttäuscht hat Mario Götze. Um die extrem hohen Erwartungen erfüllen zu können, muss er bei den Bayern dringend den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen. Lernen kann er dabei ausgerechnet von seinem Freund Marco Reus.
Der Dortmunder hat von all den starken jungen Deutschen am konstantesten seine Leistung gebracht. Er wird bei der WM für Deutschland noch sehr wichtig werden.
Jan Aage Fjörtoft ist TV-Experte bei Sky. Heute werden alle Partien ab 15.30 Uhr in der Konferenz übertragen.
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