Zum Regenbogen

Peter Pisa

Peter Pisa

Das Fernsehen lässt sie in Ruhe, sie können schwurbellos die Patschen strecken.

von Peter Pisa

über den Vorteil Nicht-Prominenter

Die gute Nachricht: Adventkränze kosten jetzt um 90 Prozent weniger. Die schlechte Nachricht: Mit dem Eintreffen der Eierkratzerinnen ist erst in zwölf Wochen zu rechnen. Ein befriedigendes altes Handwerk, das leider nur zu Ostern ausgeübt und dann (hoffentlich) wieder vom ORF angeboten wird.

Bis dahin kann man sich auf dem Kopf kratzen. Erstens, weil im TV-Dreiteiler „Das Adlon“ niemand singt. Eine Oper ohne Arien ist seltsam. Frei nach Wagner, hätte „Schwüles Gedünst schwebt in der Luft, lästig ist mir deutscher Unternehmerdruck“ gut gepasst. Oder der alte Humperdinck: „Abends will ich schlafen gehn“.

Zweitens wegen der Poesie in den „Seitenblicken“. Dort wurde daran erinnert, wer im Vorjahr gestorben war. So legte ein Maler „den Pinsel aus der Hand“, und ein Sänger „hat seine letzte Reise angetreten“, und eine Schauspielerin „ist zum Regenbogen gegangen“. Das ist halt der Vorteil der nicht so Prominenten. Das Fernsehen lässt sie in Ruhe, sie können schwurbellos die Patschen strecken.

Kommentare