Vier sind zu wenig

Peter Pisa

Peter Pisa

Vier sind zu wenig

von Peter Pisa

über die Reporterdichte bei Skirennen

Der ORF schwächelt. Bei der Herren-Kombination in Chamonix war das nicht zu übersehen: Nur vier Berichterstatter waren beim Skifahren an Ort und Stelle im Einsatz, und da kann man jetzt nicht großzügig Schwamm drüber bzw. Tagesordnung und so.

Normalerweise sind es sechs. Waren es in Kitzbühel nicht acht? Jawohl, so gehört es sich. Der ORF hat Geld und gute Leute. Es stimmt, der Kombi-Bewerb war jetzt nicht gerade das große Sportereignis, Top-Österreicher waren nicht beteiligt, trotzdem sind zusätzliche Analytiker und vor allem Co-Analytiker notwendig. Und wo ist Reporter 3, der direkt am Start vom Franzosen Blaise Giezendanner wissen will, ob er sich an seinen 30. Platz in Beaver Creek am 4. 12. 2015 erinnert? So etwas hat schrecklich gefehlt. In Chamonix ist einem das so richtig bewusst geworden.

Reporterin 1 machte vor dem Rennen die interessanten Interviews: „Haben Sie die Strecke mit Abfahrts- oder mit Slalomski besichtigt?“ Reporter 2 machte im Ziel die interessanten Interviews: „Monsieur Pinturault, Sie sind Erster im Slalom. Sind Sie zufrieden?“ (Er ist es!) Der Chef-Kommentator verriet: „ Siegmar Klotz ist nur 3,40 Sekunden zurück, gar nicht schlecht.“ Der Co-Kommentator ergänzte: „Super.“ Am Ende interviewte Reporter 2 den Co-Kommentator, und der Co-Kommentator sagte: „Ganz super.“ Das ist zu wenig Information. Da geht noch was. Das muss nämlich ganz ganz super sein.

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