Traum(a)

Vielleicht wird’s doch noch was mit Bäckerlehre und Theologiestudium.

von Anna Gasteiger

über 'Germany’s next Topmodel'

Die traurigste Sendung am Donnerstagabend war „Am Schauplatz“: Eine Reportage über Menschen, die sich das Heizen ihrer Wohnungen kaum leisten können und ernsthaft und lang darüber nachdenken müssen, ob sie acht Euro für Holz ausgeben. Es sind diese ungeschönten Blicke hinter die Fassaden der Gesellschaft, die einem öffentlich-rechtlichen Sender so gut zu Gesicht stehen – und die, bei allen Verdiensten bestehender Formate, viel zu selten sind.

Die zweittraurigste Sendung: „Germany’s next Topmodel“. Nette junge Mädchen gerieten in die Fänge einer blonden Fast-Food-, Zuckerl- und Haarsprayverkäuferin. Besonders bitter der Fall einer 17-Jährigen, die direkt vom Kirchenchor ins Klum’sche Modelpurgatorium geholt wurde. Ach, Jessika, Jacqueline und Janna, vielleicht wird’s doch noch was mit Bäckerlehre und Theologiestudium. In ein paar Jahren dann, wenn Topmodel-Traum und -Trauma überstanden sind.

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