Sein Manko

Peter Pisa

Peter Pisa

Sprache kann schön sein, wenn man auf Fremdwörter verzichtet.

von Peter Pisa

über Sprachfehler

Wohlweislich hat ein Politiker während der Live-Übertragung aus dem Parlament gesagt, dass er „wohlweisentlich“ und so weiter und so fort. Vielleicht hat er nach der Sitzung Lust, sich die ehemalige Evidenz von Rainhard Fendrich anzuschauen. Halten wir es in Residenz, aber stellen wir keine gewagten Prothesen auf, warum Wörter verwendet werden, wenn sich der Delirierende der Importanz nicht sicher ist. Sehr in Memoria ist noch eine Runde von TV-Zuschauern während einer deutschen Talkshow, wobei einer ausrief: „Diesen Moderator mag ich. Weil der gibt immer sein Manko dazu.“ Dabei kann Sprache schön sein, wenn man auf Fremdwörter verzichtet: Sitzen zwei Frauen in einem Wiener Kaffeehaus. Freilich hätten sie gescheit vom Algema in den unteren Exkrementen reden können, wie man das beim Kreuzworträtseln für „Schmerz“ hinschreibt. Aber nein, die eine sagte schlicht: „Mir tan meine Fiaß weh.“ Darauf die andere: „Net nur dir tan mir die Fiaß weh.“

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