Schlussstrich

Im Bild: Jetset-Matte
Was als – mit viel gutem Willen! – amüsanter Kleinkrieg zwischen zwei Selbstdarstellern begann, wird immer mehr zur Groteske.

Die " Millionenshow" ist das Wiener Schnitzel des Fernsehens: allseits beliebt, oft ein bissel zäh und man weiß, was man kriegt. Anders lässt sich die verblüffende Langlebigkeit dieses Formats nicht erklären. 818.000 Zuschauer (30 Prozent Marktanteil) sahen zu, als Armin Assinger am Montagabend Prominente verhörte. Da ist die Fernsehwelt noch in Ordnung.

Wenn die "Millionenshow" das Schnitzel ist, dann ist die "Promi-Millionenshow" ein Cordon Bleu mit Zierpfirsich. Eine Spur extravaganter – noch eine Spur gehaltloser. Wie, lautete zuletzt eine Frage, nennt Robbie Williams sein Kind? Puzzle, Barbie, Teddy oder Lego? Logo: Egalo.

Ein verbliebenes Mitglied der "Die große Chance"-Jury fordert, dass Sido als Juror in die Show zurückkehren soll. Was als – mit viel gutem Willen! – amüsanter Kleinkrieg zwischen zwei Selbstdarstellern begann, wird immer mehr zur Groteske. Die Entscheidung, den wütenden Rapper rauszuschmeißen, war richtig und mutig und fiel bemerkenswert schnell. Jetzt sollte der ORF ganz rasch einen Sido-Nachfolger nominieren und einen Schlussstrich unter die für alle Beteiligten peinliche Angelegenheit ziehen. Es ist seine Aufgabe, das Publikum mit möglichst gutem Programm zu unterhalten – nicht mit einer pubertären Schmierenkomödie.

anna.gasteiger@kurier.at

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