Schlachtenbummler

Im Bild: Urig und echt
Der realsatirische Film "Acht Millionen Fußballtrainer" zeigt Fans beim Analysieren, Raunzen und mit durchaus ungewöhnlichen Vorschlägen.
Dietmar Pribil

Dietmar Pribil

Am kommenden Dienstag werden die österreichischen Fußballer im Ernst-Happel-Stadion abermals versuchen, die Deutschen zu schlagen. Für viele heimische Fans ist dies jedoch mehr als nur ein Spiel. Man bummelt im (u. a.) patriotischen Rausch "immer wieder!" zur Schlacht; im Wissen, dass man 90 Minuten später "wie immer!" reichlich Grund zum Schimpfen haben wird. Regisseur Werner Boote setzte mit seinem realsatirischen Film "Acht Millionen Fußballtrainer" genau an dieser Stelle ein. Er bat Fans – vom Anwalt bis zur Stripteasetänzerin – vor die Kamera, drückte ihnen, ob auf der Couch, am Stammtisch oder in der Küche eines Gasthauses, ein ORF-Mikro in die Hand und ließ sie reden, analysieren und raunzen. Dramaturgisch hatte Bootes Werk seine Längen, inhaltlich traf jedoch so mancher verbaler Spitz ins kurze Eck. Etwa der Vorschlag, das Spiel unserer Kicker leidenschaftlicher zu gestalten, indem man ihnen in der Halbzeitpause eine Striptease-Show im Schulmädchenkostüm gönnt. Doch auch in der Häme zeigte sich manch ein „Trainer“ geübt: "I bin dafür, dass alle Deutschen ausg’schlossen wern – und nach 20 Minuten geh’ ma dann in Führung."

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