Mit Leid
Spätestens seit "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" – im Volksmund liebevoll die "Dschungelshow" genannt – kennt man die Mechanismen des (deutschen) Privatfernsehens: Man macht Leute groß, um sie nachher kaputt machen zu können. Wobei Kaputtmachen natürlich viel lustiger ist. Das neueste Vehikel der Schadenfreude heißt "Total Blackout" und war am Samstag auf RTL sehen: Prominente mussten in einem stockdunklen Raum Gegenstände ertasten und andere Aufgaben bestehen. An sich ein harmloses Vergnügen, bei dem viel gekichert und gekreischt wurde. Wäre da nicht die offenkundige, beinharte Verachtung gewesen, mit der Moderator und Sendungsgestalter den Kandidaten begegneten. Man ist ja einiges gewohnt. Aber es war doch nicht damit zu rechnen, dass einem die hysterische Ex-Fußballergattin Liliana M. irgendwann leid tun würde.
Apropos Leidtun: ORFeins zeigte zum zweiten Mal binnen weniger Monate jene Komödie, die US-Kritiker als "grauenhaft schlecht" und "so schlecht, dass nicht einmal eine Hyäne darüber lachen würde" beschrieben. Gut, dass das Wetter am Samstag schön war. Beliebtestes Programm: (Gast-)Garten.
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