Im Bild: Zeit der Zyniker

Im Bild: Urig und echt
Der deutsche Privatsender RTL gibt sich – programmlich betrachtet – derzeit wieder die Kante.

Dem Start der chauvinistischen Fleischbeschau „Der Bachelor“ folgte am Samstag der zwischen „Geil“, „Kreisch“ und „Verhöhnung“ angelegte Auftakt zur neuen Staffel von „ Deutschland sucht den Superstar“. Und am kommenden Freitag soll angesichts des Einzugs frisch rekrutierter C-Prominenz ins Dschungelcamp wieder die Schabenfreude regieren.

Wäre das alles, was das Fernsehen zu bieten hat, dann müsste man „DSDS“-Juror Bruce Darnell ins Tal der Tränen folgen.

Aber: Es gibt sie noch, die ehrbaren Versuche, sich nicht der niederen Instinkte zu bedienen und dennoch fesselndes Fernsehen zu bieten. In diesem Sinne war etwa das Dokudrama „ Friedrich – Ein deutscher König“ ( Arte ) der Kategorie „Geil“ zuzuordnen.

Dabei taten sich Parallelen zur RTL -Wirklichkeit auf. Friedrich II. – von Anna Thalbach und ihrer Mutter Katharina grandios verkörpert – war ein Frauenfeind, holte sich den Philosophen Voltaire („PSDS – Preußen sucht den Superstar“) an den Hof und in seinen letzten Jahren verfiel der Regent dem Zynismus. Der Vergleich machte sicher: Punktesieg für Arte.

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