Im Bild: Sankt Sido

Im Bild: Drei Cent
Es war einer der merkwürdigeren Karriereverläufe im vergangenen Jahr:

Wie aus einem ehemaligen Berliner Gangsterrapper ein Liebling des österreichischen Fernsehpublikums wurde.

Sido machte die an Konsensorientiertheit zu ersticken drohende Castingshow „Helden von morgen“ sehenswert und mischte „Die große Chance“ mit frechen Sprüchen auf. Er sprach aus, was sich jeder dachte, aber keiner zu sagen wagte, und entwickelte sich zu einer Art Robin Hood der Fernsehunterhaltung. Zur Stimme des bevormundeten Zuschauer, der hilflos vor dem Fernseher sitzt und sich nicht wehren kann gegen das Dumme und Scheinheilige.Mit „Blockstars“ baut Sankt Sido seine Rolle als Kämpfer der Entrechteten weiter aus, indem er junge Männer aus dem Vorstadtelend rettet. Man kann von der Sendungsidee halten, was man will, aber Sido wirkt durchaus glaubwürdig, wenn er durch ärmliche Gemeindebauwohnungen und Jugendzentren zieht, um Nachwuchs zu rekrutieren.

Wenn er darauf achtet, nicht durch Dauerpräsenz zur Nervensäge zu werden (bitte keine Kochsendung, keine Talkshow und kein weiterer Ausbau der „Seitenblicke“-Präsenz), könnte ihm noch eine strahlende ORF -Laufbahn bevorstehen. Als „Licht ins Dunkel“-Moderator zum Beispiel.

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