Im Bild: Mittelalter-Softporno

Im Bild: Jetset-Matte
Alle fünf Minuten Blut, alle sieben Minuten eine (halb-)nackte Brust. Oder, noch besser, Sex und Gewalt zugleich. Bildungsfernsehen eben!

Die Handlung des Mittelalter-Softpornos "Die Rache der Wanderhure" in Kurzfassung: Eine Frau, die immer so aussieht, als hätte sie gerade in eine Zitrone gebissen, jagt auf der Suche nach ihrem Mann – Typ: Aragorn für Arme – durch eine Fantasy-Welt, die als Mittelalter ausgegeben wird. Alle fünf Minuten sieht man Blut. Alle sieben Minuten eine (halb-)nackte Brust. Oder, noch besser, Sex und Gewalt zugleich: In einer Szene befriedigt eine Prostituierte einen starr vor sich hin glotzenden, mit blutigen Tüchern umwickelten Kriegsverletzten mit der Hand. Gruselig.

Dieser Schmarrn wurde dann auch noch als Bildungsfernsehen verkauft. Ein Wissenschaftler durfte in der Magazinsendung "Direkt" über Prostitution im Mittelalter schwadronieren, frei nach der beliebten Formel: Trash + zwei ergänzende Magazinberichte = öffentlich-rechtliches Fernsehen. Der anschließende Beitrag über die Dreharbeiten enthielt immerhin die interessante Information, dass "mittelalterliche Originalkostüme" verwendet worden seien. Das erklärt einiges.

Wegen des großen Erfolgs des Films droht nun eine Fortsetzung. Sie wird leider nicht, wie ein Kollege vorschlug, "Die Wunderhaare der Wanderhure" heißen.

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