Im Bild: Kasperl für Große
Wer echte Anteilnahme sehen will, schalte um sieben in der Früh den "Kasperl" ein: Kürzlich stahl die Räuberfrau Schlurfi dem Gespensterl zwei Goldsäcke. Die Kinder waren schreckensstarr und ein Mädchen begann sogar zu weinen. Um bei Erwachsenen solche Reaktionen hervorzurufen, braucht es viele Jahre Vorbereitungszeit, 50 Millionen Euro und einen Menschen, der bereit ist, vor aller Augen vom Himmel zu fallen.
Bei jedem Fernsehmacher, der einigermaßen bei Trost ist, müssen sich die Rädchen im Kopf jetzt wie verrückt drehen. Das Baumgartner-Abenteuer hat gezeigt, wie Unterhaltung im Jahr 2012 funktioniert. Natürlich war Stratos ein einzigartiges Projekt, das sich nicht beliebig wiederholen lässt –, aber es zeigt, was beim Publikum ankommt: Exklusive, emotionale Live-Events, bei denen man mitfühlen und -zittern kann.
Noch schlägt sich dieses Wissen nur in Shows nieder. Aber was spricht dagegen, dass sich mehrere Sender zusammentun und gemeinsam irgendein Ereignis inszenieren und übertragen? Es muss ja nicht gleich ein Weltraumsprung sein. Nur ein bisschen Kasperl für Große.
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