Im Bild: Jahres-Wechselbad

Im Bild: Urig und echt
Worte von zeitloser Gültigkeit sprach der Sackbauer Mundl, wie jedes Jahr, am Abend des 31. Dezember aus: „Du wirst doch nicht wie ein Trotterl vor dem Fernsehkasterl sitzen?!“
Dietmar Pribil

Dietmar Pribil

Die letzten Stunden eines Jahres mit der Television zu verbringen, das hat schon etwas Trauriges. Einerseits, weil man dann mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr einsam, sehr krank, sehr nüchtern oder alles zusammen ist.

Andererseits, weil das TV-Programm an jedem 31. 12. seinen Tiefpunkt erreicht. Der allem Gebotenen innewohnende Zwang zur Heiterkeit, zur künstlichen Spaßmaximierung kommt wie ein schmerzender Wadenkrampf daher.

Am Neujahrstag kehrt sich dann, wie herrlich, alles ins Gegenteil. Dem mitternächtlichen Schwindel (der Donauwalzer ist ja für viele ein linksdrehendes Alkohol-Substitut) folgt wenige Stunden später der erste Höhepunkt des Jahres: Es gibt einfach nichts Schöneres, als via ORF auf dem Klangteppich der Wiener Philharmoniker ins neue Jahr zu schweben. Und nach der Landung wird der Rest des Nachmittages im V-Stil (Beine breit, Kopf nach hinten) und „Zieh!“-Taten auf der Couch verbracht, mit dem Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen.

Kommentare