Im Bild: Hirn aus, Film an
Wer am Mittwoch kurz vor 20.15 Uhr vergessen hat, sein Hirn auf Schlummer-Modus zu schalten, der könnte ernsthafte Schäden davongetragen haben. Denn im Angesicht seiner geistigen Kräfte war die auf ORF 2 angebotene Komödie „Weihnachtsengel küsst man nicht“ kaum zu ertragen.
Die gut besetzte, aber lieblos gespielte und von der ersten Minute an vorhersehbare Koproduktion von ORF und ZDF watete knietief durch alle Klischees, die die Themenbereiche Stadtmenschen (unglücklich, arrogant), Landbevölkerung (ausgeglichen, ehrlich, idyllisch) und, am schlimmsten, Künstler aus der Stadt (oberflächlich, egomanisch, zynisch) hergeben.
Zudem darf, inspiriert von diesem deutsch-österreichischen Vorweihnachtswerk, mit Spannung auf jene Verfilmung gewartet werden, in der erstmals in der ORF -Geschichte ein Deutscher, der einen Wiener spielt, eine „Weißweinschorle“ ordern wird.
Angesichts der Euro-Millionen, die der ORF im kommenden Jahr durch die Küniglberg’sche Flügeltür geschoben bekommt, wäre es höchst an der Zeit, mehr eigenständige (Film-) Produktionen mit Ursprungsgarantie in Auftrag zu geben.
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