Im Bild: Die Superträne

Im Bild: Urig und echt
Die immer mehr in den Zynismus abdriftende RTL-Castingshow "Das Supertalent" zeigt deutliche Ermüdungserscheinungen.
Dietmar Pribil

Dietmar Pribil

Alles ist relativ, auch in der Parallelwelt des Fernsehens. Die immer mehr in den Zynismus abdriftende RTL-Castingshow „Das Supertalent“, die mittlerweile eher „Das Superschicksal“ oder „Das Superfreakfestival“ betitelt werden sollte, zeigt deutliche Ermüdungserscheinungen.

Denn im Gegensatz zum medialen Gekreische, das nach wie vor rund um die Show forciert wird, zeigen die Zuseherzahlen eine andere Wirklichkeit: Die Finalshow am Samstag verfolgten in Österreich gerade einmal 373.000 Zuseher, in Deutschland waren es mit 6,45 Millionen um satte 1.800.000 weniger als im Vorjahr. Damit erreichte im ORF eine lange Zeit unterbrochene und schlussendlich abgesagte Herren-Abfahrt fast doppelt so viele Seher.

Inhaltlich bot das „Supertalent“-Finale sackweise Tränen, gerührte Seligkeit, musikalisch gediegene Langeweile mit einem ABBA-„Cats“-Clayderman-Brei und mit dem Panflöten-Winnetou Leo Rojas aus Ecuador (und seiner, schluchz, eingeflogenen Mutter) einen Sieger, der sich in der Vorweihnachtszeit trefflich vermarkten lässt.

Bohlen, was willst du mehr?! Wir Zuseher fragen uns hingegen: „Bohlen, wie viel willst du noch?!“

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