Im Bild: Der brave Bub
Es war einmal ein Gesellschaftsreporter, der durch geschicktes Fragen und Nachhaken, ein Gespür für Geschichten und das ganz und gar untypisch österreichische Verhalten, Anbiederung für unprofessionell zu halten, für Aufregung im Medienbetrieb gesorgt hat. Waren die Äcker der heimischen Bussi-Bussi-Gesellschaft auch noch so unfruchtbar, er grub sie so lange um, bis etwas zu ernten war. Genug, um beim Privatfernsehen zum König des Vorabends aufzusteigen. Doch dann erlag er dem Lockruf der großen Anstalt. Dort blickt er mittlerweile zur Seite, wo er früher hingeschaut hätte - den goscherten Dominic Heinzl, der mit seiner Sendung den Gesprächsstoff für den nächsten Tag liefern konnte, gibt es nur noch in Ausnahmefällen. Und so liefert er in seiner "Seitenblicke 2.0"-Version (im Quotenvergleich wäre es eher die 0.2-Version) brave ORF -Hofberichterstattung ab, wie etwa am Samstag, als er sich artig der Castingshow "Die große Chance" widmete, hinter den Kulissen zwei Talente im Teenageralter zu verkuppeln versuchte und den ORF -Chef ins Mikro sagen ließ, dass "Die große Chance" die beste derartige Show auf der ganzen Welt sei. Die Ernte fällt heuer aus.
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