Hülle statt Fülle

Im Bild: Urig und echt
Es gibt keine Gerechtigkeit: Wer Qualität statt Heidi Klum und "CSI: Miami" sehen will, muss den Fernseher immer später einschalten. Am Abend ist dafür kein Platz mehr.
Dietmar Pribil

Dietmar Pribil

Gerechtigkeit ist ein ehrbares Ziel, in der Welt da draußen wie auch in der Parallelwelt des Fernsehens, aber ein von Illusionen genährtes. Ist es etwa gerecht, dass Harald Schmidt eine großartige, den Geist fordernde Show abliefert, aber dennoch von SAT.1 abgesägt wird? Nur weil ein paar Quotenmessgeräte auf die falsche Art von Unterhaltung kalibriert sind.Und das, während eine auf klinische Sauberfrau getrimmte Heidi Klum, mehr Marke denn Mensch, mit der von jeder Haltung befreiten Castingshow "Germany’s next Topmodel" Staffel für Staffel durchs Hauptabendprogramm staksen darf.Oder: Wie kann es sein, dass der großartige Kiefer Sutherland, der einst mit der noch großartigeren Echtzeit-Serie "24" Dauergast im Nachtprogramm war, nun abermals ins TV-Abseits verbannt wird und noch dazu ausgerechnet vom platten "CSI: Miami" abgelöst wird?! Denn der ORF verschiebt die sich vom üblichen Krimi-Einheitsbrei abhebende Serie "Touch" ab kommendem Montag von 20.15 auf 23.15 Uhr.Man wird allmählich zum augenberingten Wutseher, wenn die Kurve, die man um Klum & Co. machen muss, stets im Nachtprogramm mündet.

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