Frühfernsehen und Kasperldiskussionen
Der Tag begann mit einem Stück Fleisch in einer Handtasche beim Frühfernsehen und endete mit einer Verfassungsdiskussion zwischen Richard Lugner und Armin Wolf; und an anderen Tagen hätte schon das Sakko des Baumeisters gereicht, um das Land zu beschäftigen, aber dafür war gestern echt kein Platz mehr.
Lugner las Wolf einen Tweet vor, Wolf wiederum suchte Lugners Nasenring, und ja, das war wirklich so, auch wenn es jetzt nicht so klingt. Lugner visierte schon jetzt die Entlassung von Rot-Schwarz an und punktete mit Verfassungsartikel 29; Wolf hielt dagegen, dass der Bundespräsident einen Regierungsvorschlag braucht, um den Nationalrat aufzulösen; Lugner will das eh nur ein Mal pro Amtszeit tun, weniger oft also, als Wolf über "Kasperln" redete.
Die Sozialmedien liefen auf Hochtouren, die Boulevardmedien quälten sich einen auf aktuell tuenden Titel zum Lugner ab (der überhaupt nicht aktuell war), und das vermehrte letztlich eigentlich nur das, was vom Tage übrig blieb: die Ratlosigkeit; was anfangen mit einem Doppelwahlkampf - Präsident und Intendant -, der in Österreich solche Formen annimmt, die andere Länder nur aus "Fawlty Towers" oder dem "Flying Circus" kennen?
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