Dieser Tatort war ein Ärgernis
Dieser Tatort war ein Ärgernis.
Kollege Georg Leyrer kam ja gar nicht aus dem Jubeln heraus. Er hatte am Sonntagabend im „Tatort“ Ulrich Tukur dabei beobachtet, wie dieser mehr oder weniger schizophren wurde. Der Mut zur völligen Formauflösung sei, so Leyrer, schlicht großartig gewesen.
Eine Begründung blieb der Schwärmer leider schuldig.
Ja, die Seitenhiebe aufs Business samt Selbstironie waren schon ganz nett. Und beinahe hätte man Martin Wuttke geglaubt, dass er Privat-insolvenz anmelden muss, weil er seinen Job als Fernsehkommissar verloren hat.
Dieser „Tatort“ war trotzdem ein Ärgernis. Weil man wie ein Hafterlmacher aufpassen musste, wenn man der komplexen Handlung folgen wollte. Aber wir hatten einen weihnachtlich prall gefüllten Magen. Wir wollten beim Verdauen einen leicht verdaulichen Krimi sehen – und keine Konfrontation von Tukur mit seiner Rolle samt philosophischen Exkurs über das Eigenleben eines Hirngespinsts. Wir saßen ja nicht im Arthouse-Kino, sondern daheim vor der Glotze.
Kommentare