Die Kraft der Mitte

Im Bild: Urig und echt
Je trivialer das Thema, desto krasser die Tele-Vision. Besonders deutlich wird das, wenn es ums Essen geht.
Dietmar Pribil

Dietmar Pribil

Ob im Mittelmaß die Vernunft oder doch bloß die Langeweile beheimatet ist, ist Ansichtssache. Fest steht jedoch, dass uns das Fernsehen Wirklichkeiten vorgaukelt, die sich fast ausschließlich den Extrembereichen widmen. Dabei gilt: Je trivialer das Thema, desto krasser die Tele-Version. Herrlich zu studieren an der unverrückbaren wie simplen Tatsache, dass menschliche Wesen Nahrung aufnehmen müssen, um zu überleben. Und was macht das Fernsehen daraus? Am einen Ende der Skala werden uns in unzähligen bestürzend-zynischen Doku-Soaps fettleibige Deix-Familien vorgesetzt, deren Kochkünste im „Bing!“ der Mikrowelle gipfeln (Pfui!). Während am anderen Ende beschürzte Haubenjäger ihre Kochsendungen wie Gottesdienste und kulinarische Raffinessen wie Wunder­taten des Heilands zelebrieren (Hui!).Und in der Mitte klafft die Lücke. Doch eine Frau hat diese für sich entdeckt: Sarah Wiener. Völlig frei von Allüren serviert sie uns seit Sonntag ihre „kulinarischen Abenteuer in Großbritannien“. Man lernt dabei Land, Meer und Leute kennen – und Sarah macht „Fish and Chips“. Einfach grandios mittig!

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