Das Ende der Reise

Im Bild: Urig und echt
Zugegeben, die Zeit war reif für das Ende von "Desperate Housewives".
Dietmar Pribil

Dietmar Pribil

Es kommt im Leben eines jeden Kindes der Tag, an dem der Glaube an das Christkind der ernüchternden Realität weicht. Es kommt im Leben eines jeden Kindes der Tag, an dem der Glaube an das Christkind der ernüchternden Realität weicht. Ein bitterer Einschnitt, denn damit geht die Reise durch die fantastische Welt namens Kindheit langsam dem Ende zu.

Übertragen auf die (zeitweise doch noch) fantastische Welt des Fernsehens, fühlten am Montag wohl einige Hunderttausend Menschen, wiewohl im Erwachsenenalter, einen ähnlich gelagerten Schmerz: Nach über acht Jahren hieß es Abschied nehmen von "Desperate Housewives". Eine Serie, die nur "voll dabei" oder "erst gar nicht probieren" duldete. Wer dabei war, der blieb.

Immer wieder gelang es den Drehbuchautoren, uns Zuschauern Wechselbäder aus pointierten Dialogen, banalen, weil realen Alltagsproblemen und völlig überdrehten Mord(s)geschichten einzulassen. Und selbst für die männliche Klientel gab es – ganz im Gegensatz zu "Sex and the City" – Identifikationsfiguren: vom Macho Carlos Solis bis zum Pantoffelhelden Tom Scavo.

Zugegeben, die Zeit war reif für das Ende der Serie. Aber wer lässt schon gern los, wenn der Glaube an einen unterhaltsamen Montagabend auf ORFeins auf dem Spiel steht?! 

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