Bischoff vs. Schäfer
Schön an dem neuen ORF-Mittagsmagazin ist, dass man so viele neue Gesichter kennenlernt. Das jenes Reporters zum Beispiel, der vor einer ausgeraubten Tankstelle stehend eine Polizistin befragte: "Frau Mayr, was ist in der Folge passiert?"
Ein anderer bemühte sich wirklich, öfter im Bild zu sein als die Protagonisten seines Beitrags. Es gelang ihm aber nicht ganz, weil er die Interviews ja nicht selber geben konnte. Oder wollte, denn Christoph Feurstein kann das schon: Sein Interview über ein Interview war zweifellos ein emotionaler Höhepunkt der ersten Sendung am Montag, gemeinsam mit dem Beitrag über Verdauungsprobleme.
Das Studio von "heute mittag" erinnert stark an das der RTL-Sendung "Punkt 12": gelber Hintergrund, ein geschwungener Moderatorentisch.
Inhaltlich gibt es gewisse Unterschiede. Während der ORF einen Bericht über reiche Springreiterinnen brachte und die Prinz-Friso-Tragödie Revue passieren ließ, zeigte RTL das Nacktmodell Micaela Schäfer bei einer Anprobe (beziehungsweise "Aus"-Probe). Dem ORF seine Micaela Schäfer ist also Lisbeth Bischoff. Das ist offenbar das Konzept, und es werden sich sicher ein paar Menschen finden, die das gut finden.
anna.gasteiger@kurier.at
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