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Im Bild: Jetset-Matte
Das Prestigematch des heimischen Politjournalismus: Armin Wolf gegen Karl-Heinz Grasser in der "ZiB 2".

Die erste Frage. Armin Wolf in Angriffshaltung, seinem Gast halb zugewandt, die Arme auf dem Tisch. Herausfordernder Blick. Im Vordergrund Karl-Heinz Grassers üppig behaarter Hinterkopf. Jetzt Grasser von vorne. Kurz blickt er an Wolf vorbei ins Leere, sammelt seine Gedanken. Dann Augenkontakt. Er zuckt ein paar Mal leicht mit der linken Schulter. Hebt am Ende seiner Antwort defensiv das Kinn und fixiert Wolf … 26 (von 965) Sekunden. Armin Wolf vs. Karl-Heinz Grasser in der "ZiB 2". Das Prestigematch des heimischen Politjournalismus. Jeder Satz, jede Geste bedeutsam. In ein Paar Jahren wird man Diplomarbeiten über die Symbolik von Grassers Krawattenfarbe lesen können. Stand das knallige hellgrün für Hoffnung? Oder wie im chinesischen Kulturkreis für den Osten? Eine Anspielung auf Russland? Trotzdem sahen nur 547.000 Zuschauer zu, ein üblicher "ZiB 2"-Wert. Keine Ahnung, wie das passieren konnte. Lesen Sie also unbedingt hier weiter, wenn Sie nicht ganz blöd dastehen wollen. Zweite Frage. Wolf ordnet seine Papiere, in einer Hand der obligate Stift, die Körperhaltung jetzt weniger ausladend. Grassers linke Schulter zuckt stärker, seine Mundwinkel …

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