84, 14, 82
Das ungewohnte Blabla war aber bestimmt aufregend für ihn. Sonst hätte er nicht gesagt, er sei 84.
In einer ORF-Kultursendung wurde Dirigent Nikolaus Harnoncourt einmal gefragt: „Was halten Sie davon, wenn man beim Bügeln Musik hört?“ Sein Gesicht verdüsterte sich in Moll. Seine Augen spritzten Verachtung auf den Fragesteller. Harnoncourt ist kein Freund oberflächlicher Kommunikation.
Dass er Dienstag trotzdem in „Willkommen Österreich“ zu sehen war, überraschte, und die erste Frage an ihn lautete, das war weniger überraschend: „Um wie viele Jahre sind Sie älter als Ihre Hose?“ Ui.
Aber Harnoncourt tat, was er eigenen Angaben zufolge sonst nur macht, „wenn ein Hofrat in den Dreck fällt“: Er lachte. Er lachte oft, auch als es um sein Hemd ging, um seine Jacke, seinen Oberkörper. Nur einmal schaute er böse, als man ihn „Maestro“ nannte: „Ich bin kein Friseur!“
Er lieferte eine tolle Show. Das ungewohnte Blabla war aber bestimmt aufregend für ihn. Sonst hätte er nicht gesagt, er sei 84. Harnoncourt ist 83. Erst im Dezember wird er 84 (und die Hose 14; und sein Lieblingshemd 82).
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