Manche Prominente können damit nicht umgehen, andere lügen.

von Karl Hohenlohe

über vergängliches Interesse an Promis

Kür zum „Barmann des Jahres“. Schon haben sich die Kameraleute und Fotografen in Position gerückt. Da taucht sie plötzlich auf und wird auf seltsame Weise wahrgenommen.

Die Wahrnehmung beinhaltet das Gesicht, die Geschichte und Information, dass die Wahrnehmung nicht zwingend aufrechterhalten werden muss, die Aufmerksamkeit durchaus für eine Ablenkung bereit ist.

So geht es fast allen, die einmal in der Öffentlichkeit stehen. Einmal werden sie beäugt, verstohlen oder unverhohlen angestarrt, dann vergeht die Zeit und mit ihr das Interesse an ihrer Persönlichkeit.

Manche Prominente können damit nicht umgehen, andere lügen.

Plötzlich verharrt sie. Es ist, als ob sie auf ein paar Blitzlichter wartet, die das Weitergehen gewähren, aber die Fotografen schlafen und sie denkt, dass die Reporter müder sind als früher, als sie noch verheiratet war.

Freundlich nickt sie den Gesellschaftsredakteuren zu und die Gesellschaftsredakteure nicken zurück. Früher hätten sie sich noch um ein Gespräch bemüht, man hätte ein paar Sätze fallen lassen können, die dann, zum „Sager“ umfunktioniert, erschienen wären.

Früher hat man sich am nächsten Tag zumindest in einer Zeitung wiedergesehen und es hat einen glücklich gemacht. Heute nicht.

Irgendwann verlässt die Frau, die noch immer den Namen eines Einkaufszentrums trägt, die Lokalität und überlegt, wo sie die Morgenausgaben kaufen wird.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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